Kapitel 4: Von den ersten beruflichen Schritten zur Expansion

Mit 15 Jahren konnte ich dann die ersten Erfahrungen in einem Bereich machen, der mich noch sehr lange begleiten sollte und letztendlich mein berufliches Herz wurde: die Gastronomie und später der Tourismus. Ich erinnere mich noch an unseren ersten Auftrag, als wir mittags um 12 Uhr 1000 Canapés zu einem Firmen-Event liefern sollten. Meine Eltern waren von Anfang an sehr darauf bedacht, eine absolute Qualität bei ihren Produkten abzuliefern, und so war es nur logisch, dass wir die Canapés so frisch wie möglich zubereiten mussten. Das bedeutete, nachts um 2 Uhr aufzustehen und aus unzähligen Weißbrotscheiben mit einer Backform runde Canapés auszustechen. Es war sozusagen mein erster Job in der Gastronomie, und allein aufgrund der Uhrzeit fand ich das schon ziemlich cool – nach drei Stunden Ausstechen dann aber auch nicht mehr. 😂

Über Empfehlungen und Kontakte kamen wir dann zu spannenden Aufträgen, zum Beispiel der einzigen Lizenz für das Sekt- und Champagnerzelt bei den Pferdesport-Wettkämpfen im Herrenkrug. Natürlich wurde der Auftrag angenommen, obwohl wir nichts hatten. Mein Vater setzte sich hin, baute ein Zelt aus Europaletten, ließ festen PVC-Stoff schneiden und konstruierte tagelang mit Chromrohren aus dem Baumarkt. Nach und nach entstand das Zelt, das wir knapp 25 Jahre einsetzten. Es bot Platz für 30 Personen, und mit unserer Lizenz für den Ausschank von Sekt und Champagner hatten wir eine kontinuierlich gute Einnahmequelle.

Ich war so oft wie möglich dabei – beim Aufbau, beim Servieren des Schampus und vor allem beim Erleben, wie viel Spaß es mir machte, etwas zu erschaffen. Es ging mir nie darum, einfach nur zu arbeiten oder Geld zu verdienen. Ich wollte etwas schaffen, das bleibt, und genau das konnte ich mit meinen Eltern erleben.

Diese Zeit war für mich eine wichtige Phase, in der ich lernte, wie entscheidend es ist, eine Vision zu haben und gleichzeitig pragmatisch vorzugehen. Mein Vater war ein Vorbild darin, Probleme kreativ zu lösen und aus wenigen Ressourcen etwas aufzubauen, das Bestand hat. Es war inspirierend zu sehen, wie aus einer Idee und harter Arbeit etwas Wertvolles entstehen konnte.

Diese ersten beruflichen Erfahrungen gaben mir nicht nur Einblicke in die Gastronomie und Eventbranche, sondern auch in die Bedeutung von Teamarbeit und Kundenorientierung. Es war nicht nur die Arbeit, die mich faszinierte, sondern auch das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein. Zu wissen, dass das, was wir erschufen, den Menschen Freude bereitete, war für mich ein wesentlicher Antrieb, mich später beruflich ebenfalls in diese Richtung zu entwickeln.

Was diese Zeit für mich besonders machte, war das Bewusstsein, dass es nicht immer um Perfektion geht, sondern um Einsatz und Hingabe. Wir hatten nicht die besten Materialien oder die modernste Ausstattung, aber wir hatten den Willen, etwas Besonderes zu schaffen. Diese Lektion begleitet mich bis heute und hat meine Einstellung zu Projekten und Herausforderungen nachhaltig geprägt.

Häufig gestellte Fragen

Wie begann deine berufliche Laufbahn?
Meine berufliche Laufbahn begann mit ersten Erfahrungen in der Gastronomie, inspiriert durch meine Eltern.
Was war dein erster großer Auftrag?
Unser erster großer Auftrag war die Lieferung von 1000 Canapés zu einem Firmen-Event, was nachts viel Einsatz erforderte.
Wie entstand das Champagnerzelt deiner Familie?
Mein Vater baute es aus Europaletten und Chromrohren – ein Projekt, das 25 Jahre Bestand hatte.
Wie hat dich die Arbeit in der Gastronomie geprägt?
Ich lernte, wie wichtig Engagement, Qualität und der Wunsch sind, etwas Einzigartiges zu schaffen.
Was faszinierte dich an diesen Projekten besonders?
Mich faszinierte die Möglichkeit, durch Kreativität und Einsatz etwas Bleibendes zu schaffen.
Welche Rolle spielte Teamarbeit in dieser Zeit?
Teamarbeit war essenziell, um Projekte wie das Champagnerzelt erfolgreich umzusetzen.
Was hat dir diese Phase über Projekte beigebracht?
Ich lernte, dass es bei Projekten nicht um Perfektion, sondern um Einsatz und Hingabe geht.
Wie beeinflusste der Partyservice deine spätere Karriere?
Die Erfahrungen legten den Grundstein für mein Verständnis von Unternehmertum und Qualität.
Warum war Pragmatismus in dieser Zeit wichtig?
Pragmatismus half mir, aus wenigen Ressourcen etwas Wertvolles und Nachhaltiges zu schaffen.
Welche Werte hast du aus dieser Zeit mitgenommen?
Qualität, Hingabe und die Bereitschaft, durch Kreativität und Teamarbeit etwas Besonderes zu erschaffen.
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